Klauencheck Baden-Württemberg

Die Tiergesundheit von Rindern nachhaltig zu verbessern steht weiterhin im Fokus des LKVs. Das Projekt KlauenCHECK BW fand im April 2019 sein erfolgreiches Ende und wurde daraufhin ins GMON Rind des LKV integriert.

Im Rahmen des Programmes Europäische Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-AGRI) wurden im Sommer 2016 Projektmittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) für das Projekt KlauenCHECK BW genehmigt.

Das Gemeinschaftsprojekt von der Rinderunion, dem Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg Aulendorf, der Zuchtwertschätzstelle der Landesanstalt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg, der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und dem LKV BW hat zum Ziel, Befunddaten zur Klauengesundheit zu sammeln, auszuwerten und für Beratung und Tierzucht zu nutzen. Dadurch sollte die Klauengesundheit auf baden-württembergischen Milchviehbetrieben effektiv verbessert werden.

Wie beim Gesundheitsmonitoring Rind BW auch, wurden die erfassten Daten in Auswertungen für Managementzwecke über den LKV-Herdenmanager bzw. den GMON-Herdenmanger wieder zur Verfügung gestellt. Spezielle Auswertungen wurden im Projektverlauf entwickelt. Heute sind die Klauendaten auf Betriebsebene für die Betriebe im Modul Klauengesundheit einsehbar.

Weiter werden die Daten zur Klauengesundheit in anonymisierter Form an die Zuchtwertschätzstelle in Kornwestheim abgegeben, um für Besamungsbullen Zuchtwerte für Klauengesundheitsmerkmale, wie z. Bsp. Klauenrehe oder Mortellaro schätzen zu können. Erste Modelle zur Berechnung gibt es bereits.

Die Datenerfassung von Klauenbefunden erfolgt auf unterschiedlichen Wegen, u.a. auf elektronischem Wege über spezielle EDV-Programme. Hierzu wurden professionelle Klauenschneider gewonnen, die Befunddaten bereits heute elektronisch dokumentieren und in Form von ADIS Dateien an den LKV BW weiterleiten. Daneben können Betriebsleiter die erhobenen Klauenbefunddaten Ihrer Tiere im LKV-Herdenmanager dokumentieren. Die Datenerfassung und -Weitergabe erfolgt ausschließlich mit dem Einverständnis des Betriebsleiters.

Über eine Umfrage des LKV Baden-Württemberg bei seinen 5.142 MLP-Betriebe wurden im Sommer 2016 Milchviehhalter zum Thema Klauenpflege befragt. Dabei zeigte es sich, dass in Baden-Württemberg etwa 100 professionelle Klauenpfleger auf den milchviehhaltenden Betrieben anzutreffen sind. Außerdem wurde deutlich, dass nur bei rund einem Drittel der Betriebe Klauenbefunddaten überhaupt dokumentiert werden. Innerhalb dieser Gruppe dokumentieren 78 % der Klauenpfleger die Befunddaten auf Papier, 22 % erfassen die Daten mit Hilfe eines EDV Programms.

Zum Ende des Projekts konnte man 16 Klauenschneider gewinnen, die entweder auf elektronischem Wege oder von Hand Klauendaten für Ihre Betriebe erfassen. Die elektronisch erfassten Befunddaten werden über eine Schnittstelle automatisiert in den Datenbestand des LKV übergeben. Stand 2021 dokumentieren 1.706 Betriebe Klauendaten für über 94.000 Tiere. Dabei wurden 261.081 klauengesundheitsrelevante Diagnosen und Beobachtungen erfasst und in den Datenbestand des LKV übernommen. Diese Daten können im Klauenmodul im LKV-Herdenmanager (RDV4M) eingesehen werden.


Wenn Sie sich für eine Teilnahme und Datenübernahme Ihrer Klauendaten in den LKV-Herdenmanager intressieren, sprechen Sie ihren Zuchtwart darauf an.